Schon viele haben versucht, eine Beschreibung zu finden, die das Wesen der Furries komplett beinhaltet. Bisher ist es jedoch niemandem gelungen, und daher werde ich nicht versuchen, hier eine weitere, von vorneherein zum Scheitern verurteilte, Abhandlung über das zu schreiben, was Furries sind - und was sie nicht sind. Was ich aber tun will, ist euch einzuladen, in die Welt der Furries hineinzuschnuppern und für euch selbst zu entscheiden, was uns, oder vielleicht auch euch, zu Furries macht.
Bei allen Unterschieden gibt es jedoch ein paar Dinge, die für die meisten Furries typisch sind. Fast alle haben einen besonderen Hang zu realen oder fiktiven Tieren, und man kann sich unschwer vorstellen, wie naheliegend dadurch die Bezeichnung "Furry", was "fellig" oder "pelzig" bedeutet, tatsächlich ist. Aber nicht nur bepelzte Kreaturen finden sich unter den Seelentieren der Furries, sondern auch geflügelte, schuppentragende und lederhäutige sind darunter. Drachen, Adler und Schlangen sind ebenso vertreten wie Delphine oder Amphibien.
Während einige Furries ihr Seelentier, wie ich es gerne bezeichne, einfach nur für das schönste Tier der Welt halten, gehen andere einen Schritt weiter und wünschen sich selbst, in die Haut - pardon - das Fell dieses Tieres schlüpfen zu können. Einige würden dafür sogar auf Hände, Sprache oder selbst das bewußte Denken verzichten, um ihrem Seelentier möglichst nahe sein zu können. Wieder andere wünschen sich zwar ebenfalls, dem eigenen Körper zu entfliehen, doch wollen sie gewisse Dinge nicht aufgeben. Diese Furries sehnen sich nach der anthropomorphen Form oder gar der Fähigkeit des Gestaltenwandelns. Als anthropomorph bezeichnet man im Allgemeinen eine menschliche Eigenschaft, die auf etwas nichtmenschliches übertragen wird. Ein sprechendes Tier ist also genauso anthropomorph wie der Sturm, der zornig an den Kleidern reißt. Unter Furries hat dieser Begriff allerdings eine leicht abgewandelte Bedeutung: Ein anthropomorpher Charakter (auch Anthro genannt) wird meist als aufrechtgehend und sprachbegabt gesehen, ein vierbeiniger Charakter, der aber weiterhin Sprache und Verstand besitzt, ist ein Nonmorphic Charakter.
Viele Furries sind aktiv im Internet und nutzen nahezu alle Kommunikationswege des Netzes. Von eMail, News, IRC über ICQ und Webchats bis hin zu Mailinglisten und natürlich Homepages ist alles dabei. Die Newsgroup de.alt.fan.furry, ist dabei für deutsche Furries am interessantesten. Wer gerne chattet, kann uns auf dem Server "panther.furnet.org" finden. Internationale Furries nutzen dort zumeist den Kanal #furry, während sich die deutschen Furries größtenteils im #pantherchat aufhalten. Mehr Informationen zum IRC und dem Furnet (ehemals Yiffnet) findet ihr hier. Wenn ihr wissen wollt, ob andere Furries in eurer Nähe wohnen, schaut doch einmal auf die Furry-Map. Dort haben sich schon viele Furries eingetragen, um ihren Standort für andere sichtbar zu machen.
Furries und das Furry-Fandom (das sich mindestens genauso schwer beschreiben läßt wie die Furries selbst) vereinigen in sich äußerst kreative, sensible Charaktere, die sich in den verschiedensten Feldern betätigen und zum Teil sehr beachtliche Resultate vorzuweisen haben. Die bei weitem bekannteste Gruppe stellen natürlich die Zeichner, deren Bilder gigabyteweise auf den großen Online-Archiven bereitliegen und auch fleißig gesammelt werden. Autoren von kurzen Geschichten oder ganzen Romanen finden sich ebenso unter den Furries wie Musiker, Bildhauer und Organisatoren, die regelmäßig Treffen (Cons) ausrichten, wo sich die räumlich stark verstreuten Furries auch mal von Angesicht zu Angesicht begegnen können.
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