Der Mensch war ein Tier wie jedes andere auch. Er lebte in der selben Umwelt, war denselben Gefahren und Schwierigkeiten ausgesetzt, wie alle anderen Lebensformen, mit denen er seinen Platz unter dem Himmel teilte und wie alle anderen verwendete er seine spezifischen Fähigkeiten, um sie zu bewältigen. Doch durch ihn verschob sich das Gleichgewicht der Natur in einem Ausmaß, welches ohne Vergleich zu sein scheint. Der Mensch begann seine Umwelt zu begreifen auf eine tiefergehende Art als seine Nachbarn. Er gewann Kontrolle über das Feuer. Seine Sprache entwickelte sich, bis sie alle Sachverhalte wiedergeben konnte, die ihr Sprecher zu begreifen fähig war. Kunst entwickelte sich und danach Schrift, die zusammen erfassen und über die Zeit, über Generationen, alles weitergeben konnten was ihre Erzeuger fühlen, träumen und denken konnten. Der Mensch war gegenüber seinem Mitleben in einem vielleicht nie dagewesenen Vorteil. Aus Wissen entsprang mehr Wissen und mehr Kontrolle, durch welches ein Potential entfesselt wurde, welches davor unerreichbar schien. Der Mensch hat sich von den Fesseln seiner natürlichen Umgebung heute fast völlig befreit, Raubtiere und Katastrophen, selbst Krankheiten muss er viel weniger fürchten als vor seinem Aufstieg zur Krone der Schöpfung. Doch er ist nicht frei. Er ist gebunden in den Ketten seiner Natur, seiner Sehnsucht nach einem festen Platz in einer menschlichen Hierarchie und dem Wunsch einiger, möglichst weit oben in einer solchen Hierarchie zu stehen. Einige Stricke drehte er sich auch selber. So steht er unter Kontrolle des Geldes und in den meisten Orten der menschlichen Welt bedeutet kein Geld zu haben den Tod. Um Geld zu erhalten unterwerfen sich die Menschen wirtschaftlichen Systemen, die florieren, indem sie die Kontrolle über die Prinzipien der Natur in vollen Zügen ausnutzen – sehr häufig ohne Rücksicht auf Verluste, die dadurch Mitmenschen, anderen Lebensformen, der Natur entstehen. Umweltverschmutzung, Verarmung von Menschen, Massensterben von Tieren und die drohende Gefahr einer riesigen Klimakatastrophe, von der wir heute die ersten Vorwehen bereits spüren, werden für Geld von einigen in Kauf genommen und von vielen für Geld hingenommen. Selbst die Sozialsysteme, in die die Menschen eingebunden sind wenden sich von Zeit zu Zeit gegen ihn, in Kriegen lassen sie sich auf Befehl verheitzen und unfähige Politiker lassen sie mit der Zukunft spielen. Nein, der Mensch ist nicht frei, alle seine Kontrolle ist wertlos, denn die Tierart Mensch, welche gelernt hat die Spaltung der Atome zu beherrschen ist selbst unbeherrscht, verstrickt in ihre eigenen Ängste und dem was daraus folgt – ob Gewinnsucht oder bedingungsloser Gehorsam, das hängt vielleicht von Herkunft und Veranlagung ab, aber unfrei allesamt, egal ob Bettler oder Diktator, Milliardär oder Arbeiter. Was kann uns befreien? Mar-08-04 -Pilgrim Zurück zu den Artikeln |