Haikus

Der Wind, tot im Herbst.
Wolken treiben seelenlos,
wo einst mein Lied klang.

Der Himmel, wie Meer.
Kühl und von Wellen durchfurcht.
Hier will ich nicht sein.

Das Lied ist traurig,
wie könnt es anders bestehn?
Der Bach weint im Tal.

Ende, ein Beginn.
Regen, der auf Blumen fällt,
die mich nicht trösten.

Wie Blut eine Bucht,
im Sonnenendenlichte,
erschüttert von Wind.

Weiter und weiter.
Hinaus, weg von Herbst und Pein.
Wo noch kein Tod herrscht.

Nur Meer, Wasserglanz.
Ich seh hinab seh den Glanz,
und die Wut des Herbst.

Schließe die Augen,
und wünsche mich von hier fort.
Was wollte ich denn?

Delphin, einer sein,
springen im sauberen Meer,
kein Mensch der mich quält.

Oder ein Pferd sein
vielleicht braun, mit einem Punkt,
weiß auf meiner Stirn.

Was versprech ich mir,
vom Tier sein, vom nicht Mensch sein?
Freiheit, Frieden, sein.

Doch bin ich so nicht.

10-05-98

-Pilgrim

Zurück zu den Gedichten