TRAUMGEWOLLTE WIRKLICHKEIT


Ich hatte einen Traum.
Ich fand das was ich suchte.
Was mich rief.
Was mich quälte diese ungezählten Jahre.
Es war da.
Ich war da.
Ich war ganz.
Die klaffende Lücke in meinem Geist, in meiner Seele wurde heil.
Das Hoffen, Warten, Suchen hatte ein Ende gefunden.
Der klamme griff des Wahnes wich dem süßen Seelenfrieden.
Offen wurde Geschlossen, Geteilt wurde Eins. 
Die Welt und ich in ihr wurde wie sie war.

...und nicht mehr was sie ist. Oder sein wollte. Oder sein wird.

Ich erwachte mit der allzugut bekannten, bitteren Leere.
Und mir schien, das es gut so war.
Denn was nützt es wenn man sich in die Zukunft bewegt und die Vergangenheit erwartet?

Der immerwährende Drang der Welt nach Veränderung.
Das immerwährende Streben, das zu halten, was ist.
Das immerwährende Verlangen in uns, nach dem, was war.
Und das unbarmherzige, verzweifelte Chaos, 
wenn dieses Gleichgewicht nicht gleich gewichtet ist.
Wenn die Dreieinigkeit nicht einig ist.

Welchen weg soll man einschlagen?

Denken was war?
Halten was ist?
Warten was kommt?

Was ist gut? 
Was ist schlecht?
Was ist recht?

Entscheidet wie ihr wollt, ihr Träumenden und ihr Wachen.
Aber entscheidet euch! 


31. Dec 2003, 15:20