IM SPIEGEL

Mein Freund aus längst vergang'nen Tagen,
Dich grüß' ich heut zum letzten Mal.
Dein Fluch ließ' mich manch' Jahr verzagen,
Doch enden wird nun hier die Qual.

Beim Roten Mond, im Spiegelschein,
da wirst du mir, ein letztes Mal gewahr,
Die Liebe ging, mein Herz war klein,
Die Welt wurd' grau und starr.

Nun wurd' es Zeit uns doch zu sehen,
zu reden, wie sonst nie zu vor.
Ich sah dich klar und deutlich stehen,
und sprach bald Worte in dein Ohr.

Du sahst mich an, im Blick kein Zorn,
Dein Herz ist Rein und schlägt voll Stolz
nun kannst du ziehen meinen Dorn,
der schwärzer noch als Ebenholz.

Der Schmerz verfliegt, die Seele frei,
Mir ist als würd' ich nun versteh'n
Die Dinge war'n nur Kinderei
In Frieden kann ich von dir gehen